19. März 2024

Rente mit 67 – Geht das überhaupt?

Im März 2007 hatte der Bundestag mit der Mehrheit von Union und SPD die Rente mit 67 beschlossen. Für das Gesetz votierten nach Angaben des Bundestags 408 Abgeordnete, 169 Parlamentarier stimmten dagegen. Es gab vier Enthaltungen. Die schrittweise Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird 2012 beginnen und 2029 abgeschlossen sein.

Rente-ab-67-verlauf in Rente mit 67 - Geht das überhaupt?

Rente mit 67 - Verlauf der Anpassung

Ab 2012 steigt das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre. Zuerst von der Neuregelung betroffen sind Menschen mit dem Geburtsjahrgang 1947. Diese Menschen müssen einen Monat länger arbeiten, also 65 Jahre plus einen Monat. Bis zum Jahr 2023 steigt das Renteintrittsalter jährlich um einen Monat. Ab 2024 geht es dann mit größeren Zwei-Monats-Schritten voran. Alle, die den Geburtsjahrgang 1964 in ihrem Personalausweis tragen, müssen dann erstmals bis 67 auf ihren Renteneintritt warten.

Gerechterente.net „Das Netzwerk für eine gerechte Rente“ stellte jetzt in einem Monitoringbericht zur Rente mit 67 fest, dass die Anhebung des Rentenalters die Gefahr von Altersarmut erhöht. Ferner fordert man, dass die Einführung nicht wie geplant 2012 in Kraft tritt. Insbesondere begründet wird die Forderung durch fehlende passende Arbeitsplätze und entsprechenden Beschäftigungsbedingungen für die älteren Mitarbeiter. Fazit des Berichts: „Rente mit 67 – Die Voraussetzungen stimmen nicht!“

Das »Netzwerk für eine gerechte Rente« ist ein Zusammenschluss des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und führender Sozialverbände. Das Ergebnis der jetzt erstmalig vorgestellten Studie bringt ans Tageslicht, was schon viele wussten: Bereits heute haben zu wenig ältere Menschen noch einen Vollzeitjob. Nur 9,2 Prozent der 63-Jährigen und 6,3 Prozent der 64-Jährigen stehen demnach noch voll im Berufsleben. In den Gesundheitsdienstberufen haben sogar nur 2,6 Prozent, bei Malern und Lackierern lediglich 2,9 Prozent aller über 60-Jährigen Mitarbeiter noch einen vollen Arbeitstag.

Das vorzeitige „In-Rente-Gehen“ zeigt bereits seine Spuren. 46,6 Prozent aller Altersrentner gehen schon heute mit Abschlägen in den Ruhestand. Mit durchschnittlich 114 Euro weniger müssen diese Vorruheständler auskommen. Diese Zahlen werden sich für die zukünftigen Rentner durch die verlängerte Arbeitszeit bis 67 weiter verschlechtern. Es drohen noch höhere Abschläge auf die Rente. Für künftige Generationen ist dieses mit einer Rentenkürzung gleich zu setzen. Die Gefahr der Altersarmut wird für viele künftige Rentenbezieher damit steigen.